6 Semester sind im Nu verflogen und nun steht die letzte große Hürde, die Bachelorarbeit, an. Bevor dir vor lauter Angst und Stress die Schweißperlen auf der Stirn stehen, solltest du unsere Tipps zum Aufbau der Abschlussarbeit ansehen und einfach mal tief durchatmen.
Wenn du unsere Hilfestellungen Schritt für Schritt befolgst, kann beim Verfassen deiner größten wissenschaftlichen Arbeit eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Das richtige Thema für die Bachelorarbeit finden
Aller Anfang ist schwer und besonders die Suche nach einem passenden Thema für die Abschlussarbeit scheint oft die größte Hürde zu sein. Mit diesen Schritten kannst du dich nach und nach herantasten und ein geeignetes Thema ausfindig machen.
Interessengebiete durchforsten
Auf der Suche nach dem Thema für deine Bachelorarbeit sind zwei Punkte besonders wichtig: Zum einen sollte das Thema unbedingt in deinem Interessenbereich liegen. Empfindest du den Themenbereich spannend wird dein Durchhaltevermögen gesteigert. Vor allem aber werden sich ganz von allein Fragestellungen rund um die Thematik ergeben, was wiederum hilfreich für den Inhalt deiner Abschlussarbeit ist.
Der zweite Aspekt ist jedoch ebenso bedeutend: Wie relevant ist die Thematik deiner Bachelorarbeit für spätere Arbeitgeber? Bei Bewerbungen wird das Thema deiner Abschlussarbeit nicht unbedingt der ausschlaggebende Aspekt für eine Einstellung sein, aber du kannst potentielle Arbeitgeber auf jeden Fall beeindrucken, wenn dein gewähltes Thema tiefgründig ist und aufzeigt, dass du Fachwissen in dem konkreten Bereich besitzt.
1. Gehe in dich und überlege genau, welches spezifische Thema deines Studienfachs dich besonders interessiert hat. Gab es hier bereits Fragestellungen, die sich bei dir aufgetan haben, bei denen es sich lohnt weiter in die Tiefe zu gehen?
2. Wäre die Thematik für dich so interessant, dass du dich über einen längeren Zeitraum damit beschäftigen kannst?
Komplexität des Themas betrachten
Eine Abschlussarbeit benötigt einen bestimmten Umfang. Hast du ein Thema anvisiert, solltest du abklopfen, ob du damit 40 bis 100 Seiten füllen kannst. Ist dein Bachelorarbeitsthema zu eng gefasst, kannst es sein, dass du nicht genug Unterpunkte findest, um auf die erforderliche Seitenanzahl zu kommen. Ein zu komplexes Thema hingegen ist auch ungünstig. Hier riskierst du, dass du dich in Oberflächlichkeiten verlierst, da der begrenzte Umfang dich daran hindert bei den einzelnen Unterpunkten in die Tiefe zu gehen. Schaue in diesem Fall, ob es möglich ist das Thema deiner Bachelorarbeit weiter einzugrenzen oder nur einen Unterpunkt zu behandeln.
Erkenntnisgewinn eruieren
Die Abschlussarbeit sollte nicht nur eine größere Hausarbeit darstellen, in der man bereits bestehende Erkenntnisse, Theorien und Inhalte zu einem Thema zusammenstellt. Deine Bachelorarbeit sollte sich mit einer von dir aufgestellten Hypothese befassen, die quasi eine neue Erkenntnis liefert. Welche Fragestellung hast du also an das Thema, welche dir so noch nicht beantwortet wurde?
Aktualität des Themas
Natürlich ist es immer sinnvoll ein aktuell relevantes Thema zu wählen. Hierbei darf aber die Quellenlage nicht unbeachtet bleiben. Brandneue Themengebiete können problematisch werden, da sich hierfür nur sekundäre Quellen finden lassen. Die Recherche kann sich somit um einiges verkomplizieren, was wiederum wertvolle Zeit in Anspruch nimmt.
Die Suche nach einer passenden Betreuungsperson
Hast du bereits einen groben Themenbereich für dich abgesteckt, ist es an der Zeit einen geeigneten Betreuer zu finden. Welcher Dozent oder Professor kennt sich in dieser Thematik aus und kann so hilfreichen Input, Literaturtipps oder Anmerkungen geben?
Mit wem bist du auf einer guten Wellenlänge? Hast du bereits einen guten Draht zu einem Prof oder Dozenten, dann solltest du dich wenn möglich für ebendiese/n entscheiden. Die Zusammenarbeit mit deiner Betreuungsperson steht so direkt unter einem guten Stern.
Die Betreuungsperson kann dich bei der Themenwahl für deine Abschlussarbeit unterstützen und dir konstruktive Tipps geben.
Die Auswahl einer angemessenen Methodik
Das Thema deiner Bachelorarbeit ist gefunden. Nun solltest du dich entscheiden, mit welcher Methodik du deiner Fragestellung auf den Grund gehen möchtest. Beachte, dass die Wahl der Methodik wissenschaftlich sinnvoll sein muss. Bietet die Art des Vorgehens keine handfeste Grundlage für deine Erkenntnisse, dann solltest du dich für eine andere Methode entscheiden.
Folgende Möglichkeiten sind dir unter anderem geboten:
• Literaturarbeit
• Beobachtung
• Experiment
• Experteninterview
• Qualitative oder quantitative Umfrage
• Inhaltsanalyse
Je nach Thema deiner Abschlussarbeit bieten sich hier bestimmte Methoden mehr oder eben weniger gut an.
Die Gliederung und der Aufbau deiner Bachelorarbeit
Grundsätzlich wird eine Abschlussarbeit ebenso wie eine Hausarbeit aufgebaut.
Folgende Punkte müssen enthalten sein:
• Deckblatt
• Inhaltsverzeichnis
• Abkürzungsverzeichnis
• Einleitung
• Hauptteil
• Fazit
• Literaturverzeichnis
• Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Das Deckblatt
Das Deckblatt deiner Abschlussarbeit sollte folgende Information aufweisen:
1) Um welche Arbeit handelt es sich? Bachelor- oder Masterarbeit
2) Der Titel deiner Abschlussarbeit
3) Name deiner Hochschule und deren Logo (gern als Wasserzeichen hinterlegt)
4) Dein Name & Matrikelnummer
5) Name deiner Betreuungsperson
6) Der Name deiner Fakultät und deines Studiengangs
7) Das Abgabedatum
Das Inhaltsverzeichnis
Das Inhaltsverzeichnis sollte maximal zwei Seiten betragen und dem Leser einen schnellen Überblick über die Gliederung deiner Abschlussarbeit ermöglichen.
Wichtig ist, dass das Inhaltsverzeichnis deiner Abschlussarbeit sämtliche Teilbereiche umfasst, beginnend mit der Einleitung bis hin zum Fazit, den Quellenangaben und des Anhangs. Dabei sollte hier bereits ein roter Faden erkennbar sein.
Die Hauptüberschriften werden mit 1, 2, 3 und so weiter beschriftet. Die jeweiligen Unterkapitel dann mit 1.1, 1.2. und dergleichen.
Ordne jedem Kapitel und Unterkapitel die passende Seitenzahl zu. Überprüfe am Ende noch einmal genau, ob alles passt, denn häufig schleichen sich Seitenverschiebungen durch nachträgliche Formatierungen ein.
Die Einleitung
Die Einleitung einer Bachelorarbeit wird meist erst als Letztes verfasst. Zuallererst solltest du das Thema deiner Bachelorarbeit vorstellen und anschließend auf den aktuellen Forschungsstand hinweisen. Was wurde bisher in diesem Bereich erforscht? Welche Fragen sind noch offen? Etc. Dies führt dich dann zur Begründung deiner Motivation dieses Thema nun in der folgenden Arbeit zu beleuchten. Stelle eine Hypothese auf und beschreibe welche Methode du genutzt hast, um diese näher zu beleuchten.
Nun solltest du dem Leser einen Überblick über die Aufteilung deiner Bachelor- oder Abschlussarbeit geben.
Besonders wichtig ist es durch die Einleitung das Interesse des Lesers zu wecken und Spannung zu erzeugen und vor allem wieder den Roten Faden erkennbar werden zu lassen.
Der Hauptteil
Beginne deinen Hauptteil zuallererst damit, dass du aktuell relevante Theorien und grundlegende Literatur vorstellst, die zu deinem Bachelorthema existieren. Zudem solltest du grundlegende Begriffe für den Leser erklären.
Anschließend stellst du dar, welche Methodik du verwendet hast, um deiner Forschungsfrage auf den Grund zu gehen, und warum.
Schlussendlich diskutierst du die Ergebnisse deiner Untersuchung. War deine Methodik passend und ausreichend? Wo sind mögliche Fehler entstanden oder wurden Aspekte durch die Form deiner Untersuchung ausgelassen? Welche Erkenntnisse konntest du gewinnen?
Das Fazit
Im Fazit deiner Bachelorarbeit fasst du die gewonnenen Erkenntnisse deiner Arbeit zusammen und erläuterst, ob sich die in der Einleitung aufgestellte Hypothese oder Forschungsfrage bestätigt hat oder eben nicht.
Achte darauf keine neuen Fragestellungen zu formulieren, denn das Fazit sollte deine Arbeit beenden und abrunden. Es stellt also nur eine Zusammenfassung aller relevanten Ergebnisse aus dem Hauptteil dar.
Das Literaturverzeichnis
Im Anschluss an das Fazit legst du deiner Bachelorarbeit ein Literaturverzeichnis bei. Dies ist eine Auflistung sämtlicher Quellen, die du in deiner Arbeit benutzt hast. Das heißt, dass jedes verwendete Zitat auch als Quelle im Literaturverzeichnis genannt werden muss.
Ordne deine Quellen alphabetisch und bleibe bei ein- und demselben Zitierstil.
Jede Quelle muss den Autor/die Autorin, den Titel, das Erscheinungsjahr und –ort, den Verlag, die Auflage und wenn möglich den Herausgeber beinhalten.
Das Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
In diesem Teil deiner Arbeit fügst du noch einmal alle Abbildungen wie Fotos, Diagramme und dergleichen ein. Jede dieser Abbildungen muss nummeriert und beschriftet werden. Zusätzlich gibst du an, auf welcher Seite deiner Bachelorarbeit du die jeweilige Abbildung verwendet hast.
Die Eidesstattliche Erklärung
Ohne eine eidesstattliche Erklärung am Ende deiner Bachelorarbeit ist diese ungültig. Sie beinhaltet nämlich deine Erklärung, dass du deine Abschlussarbeit selbst und ohne die Hilfe Dritter verfasst hast. Zudem bestätigst du hiermit, dass du keine weiteren Quellen, außer der im Literaturverzeichnis angegebenen, verwendet hast.
Deine Unterschrift ist unbedingt von Nöten!
Das Korrekturlesen der Bachelor- oder Masterarbeit
Selbst wenn du deine Arbeit doppelt und dreifach gelesen hast – irgendwann wird man sozusagen „betriebsblind“. Du solltest dir unbedingt mehrere Personen suchen, die deine Arbeit Korrektur lesen und in der Rechtschreibung und Zeichensetzung versiert sind. Idealerweise druckst du deine Arbeit aus, denn am Computer überlesen sich Tippfehler sehr viel leichter.
Hast du niemanden in deinem Umkreis, der dir helfen kann, dann nutze Online-Anbieter für Lektorate. Obendrein solltest du die Verwendung des Absatzzeichens deines Schreibprogramms nutzen. Dieses zeigt dir an, ob du in deinem Text versehentlich mehrere Leerzeichen zwischen einzelnen Worten verwendet hast.
Plagiatsprüfung
Du hast deine Quellen nach bestem Gewissen im Literaturverzeichnis eingetragen und dennoch kann es passieren, dass du versehentlich ein Plagiat, also den Diebstahl geistigen Eigentums, begangen hast.
Ab wann spricht man von Plagiat?
Ein Plagiat entsteht immer dann, wenn Quellen gar nicht oder auch nicht richtig oder unvollständig angegeben wurden. Jede einzelne Quelle muss erstens direkt nach einem Zitat und zweitens erneut im Literaturverzeichnis angegeben werden.
Als Plagiate gelten auch Abschnitte, die du aus der Originalsprache, bspw. aus englischen Texten, ins Deutsche übersetzt hast. Des Weiteren darfst du ebenfalls keine Abschnitte aus deinen eigenen Hausarbeiten, falls sie thematisch passend sind, ohne Quellenangabe verwenden.
Selbst die Übernahme gleicher inhaltlicher Strukturierungen kann als Plagiat gelten.
Es kann leicht vorkommen, dass man einen paraphrasierten Text mit einer Quellenangabe versehen hat und nachträglich in diesen Teil inhaltlich noch etwas einbaut. Die Quellenangabe rutscht nach unten und plötzlich ist der vorher belegte Textteil nicht mehr direkt mit einer Quelle versehen.
Tipp: Notiere dir in einer extra Datei sämtliche Quellen mit allem drum und dran – wo und in welcher Quelle sie zu finden war (genaue Seiten- und Absatzangabe im Text) und wo und in welcher Form du sie in deiner Abschlussarbeit verwendet hast. So kannst du jederzeit nachschauen, falls du bei einer Quelle unsicher sein solltest.
Um 100 Prozent sicher zu gehen, dass in deiner Arbeit keine Plagiate vorzufinden sind, kannst du auch Plagiatsprüfer nutzen, um deine Arbeit professionell nach Plagiaten durchforsten zu lassen.
Wie funktioniert die Plagiatsprüfung?
Bei einer Plagiatsprüfung wird in kürzester Zeit deine hochgeladene Arbeit gescannt und mit Milliarden von Quellen abgeglichen. Erkundige dich bei den einzelnen Anbietern, was die Software genau bietet und wie groß die Anzahl an wissenschaftlichen Publikationen und Internetseiten sind, die mit deiner Arbeit abgeglichen wird.
Wichtig wäre, dass die Plagiatssoftware nicht nur übereinstimmende Wortfolgen, sondern auch Paraphrasen erkennen kann. In der Regel wird dir deine Bachelorarbeit nach der Prüfung mit markierten Stellen zurückgegeben mit einer genauen Angabe zu welchem Prozentsatz deine Textstellen mit anderen Quellen übereinstimmen.
Was kostet eine Plagiatsprüfung?
Die meisten Online-Plagiatsprüfungen sind kostenpflichtig. Möchtest du eine Plagiatssoftware kostenlos nutzen, so musst du dich damit begnügen, dass nur einige Seiten oder Passagen gescannt werden. Für eine vollständige professionelle Prüfung auf Plagiate in deiner Bachelorarbeit wirst du also ein wenig Geld in die Hand nehmen müssen. Die Preise beginnen meist bei knapp 10 Euro und richten sich natürlich nach der Länge deiner Arbeit und dem damit zusammenhängenden Aufwand.
Wichtiger Hinweis: Lies dir die Datenschutzangaben genau durch. Gerade bei kostenlosen Anbietern für eine Plagiatsprüfung kann es passieren, dass deine Arbeit gespeichert und veröffentlicht wird oder aber deine Daten an Dritte weitergereicht werden.
Nun mit frischer Tat ran ans Werk! Was etliche Studierende vor dir bereits geschafft haben, bekommst du auch hin. Wir drücken dir die Daumen für ein stressfreies und erfolgreiches Verfassen deiner eigenen Abschlussarbeit. Vielleicht entscheidest du dich am Ende sogar deine Bachelor- oder Masterarbeit zu veröffentlichen.
Bildquellen: Vielen Dank an Jan Vašek, athree23, janeb13 and congerdesign ©pixabay.com.
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