Steuervorteile für Studenten

Alle Infos auf einen Blick
  • Tipps um legal Steuern zu sparen
  • was man absetzen kann
  • welche Ausnahmen es gibt

Steuern sind kein Thema für Studenten? Falsch! Schon im Studium profitiert ihr von Steuervorteilen und könnt mit einer Steuererklärung bares Geld sparen.

Das liebe Geld ist im Studium allgegenwärtig, gerade weil man oft nicht unbedingt auf Rosen gebettet ist. Darum befassen sich Studenten auch kaum mit Themen wie Werbungskosten oder der Steuererklärung. Frei nach dem Motto: „Ich hab‘ doch eh nichts abzusetzen.“ Das ist aber ein Trugschluss. Wir sagen euch, welche Steuervorteile ihr genießt und wie ihr mit einer Steuererklärung viel Geld sparen könnt.

Steuererleichterungen für Studenten

Zunächst spart ihr im Studium ganz praktisch, weil ihr tatsächlich sehr wenige Steuern wirklich zahlt. Das BAföG oder ein Studienkredit sind steuerfreie Förderungen, also im Prinzip steuerfreies Einkommen. Auch wer einen Nebenjob auf 450-Euro-Basis hat, zahlt keine Einkommenssteuer. Es fällt euch vielleicht nicht auf, weil ihr es eben nicht an den Staat abgeben müsst, aber indirekt spart ihr damit Steuern. Als steuerfreie Einkommen müssen BAföG oder die Unterstützung der Eltern auch nicht mit den Werbungskosten verrechnet werden und damit wären wir auch gleich beim Thema.

Wie kann ich Steuern sparen?

Noch immer laufen beim Bundesfinanzhof (BFH) einige Verfahren, in denen Ex-Studenten auf ihre Werbungskosten pochen. Vereinfacht gesagt ist es so, dass ihr bereits im Studium eine Steuererklärung machen könnt, in denen ihr Werbungskosten angebt. Diese können dann in denen ersten Berufsjahren mit den ersten Einkommen verrechnet werden und damit könnt ihr sehr viel Einkommenssteuer sparen.

Beispiel: Im Laufe des Studiums sind 12.000 Euro an Kosten entstanden (was alles darunter fällt, klären wir gleich), euer erstes Gehalt beträgt 40.000 Euro im Jahr. Da würden etwas über 7.000 Euro Einkommenssteuer anfallen. Nun könnt ihr aber die 12.000 Euro, die im Studium anfielen mit dem Gehalt verrechnen, sie also abziehen, würdet also real nur Einkommenssteuer für 28.000 Euro bezahlen. Dafür würde die Lohnsteuer nur ungefähr 4.000 Euro betragen, ihr hättet also 3.000 Euro gespart! Bei höheren Verlustvorträgen aus dem Studium, ließe sich entsprechend mehr sparen. Verdient ihr im ersten Jahr nicht genug, wird das Geld in den Folgejahren berücksichtigt.

Gibt es Ausnahmen?

Klingt gut, hat aber zwei kleine Haken: Zum einen ist der Bezug zum späteren Job wichtig. Wer Medizin oder Jura studiert, wird hier keine Probleme haben. Bei Germanistik oder Philosophie wird es da aber schon schwieriger. Zumindest theoretisch, denn rechtlich darf man (eigentlich) keine Unterschiede zwischen verschiedenen Studiengängen machen. Problematisch wird es aber, wenn man als Maschinenbaustudent Taxifahrer wird und dann die Kosten aus dem Maschinenbaustudium absetzen will. Den Zusammenhang mit dem Beruf müsstet ihr da erstmal erklären.

Zweiter Haken: Derzeit kann man die sogenannten vorweggenommenen Werbungskosten nur aus dem Zweitstudium (auch Master oder Studium nach abgeschlossener Berufsausbildung) absetzen. Wer direkt von der Schule ins Studium startet, kann das nicht, aber auch dahingehend laufen gerade Verfahren beim BFH. Zudem gibt es eine Art Schlupfloch: Eine dreimonatige Ausbildung zum Rettungshelfer, eine Taxifahrer-Kurzausbildung und selbst ein TOEFL-Test vor dem Studium reichen aus, um diese Hürde zu umgehen.

Was kann ich absetzen?

Was lässt sich denn aber nun steuerlich absetzen, was fällt also unter die Werbungskosten? Prinzipiell sehr viel. Grob gesagt alles, was irgendwie mit eurem Studium in Verbindung steht, lässt sich als Werbungskosten angeben. Studiengebühren, Semesterbeitrag, Zinsen für Studienkredite, Sprachkurse, Fahrtkosten, Kopierkosten, Studienliteratur, Arbeitsmittel und Büromaterialen wie Kuli, Collegeblock und selbst den Computer könnt ihr angeben. Die Wohnung zählt dagegen leider nicht dazu.

Noch ein Tipp: Ihr müsst logischerweise alles belegen, was ihr als Werbungskosten angebt, also Rechnungen, Kassenzettel und so weiter aufheben. Damit ihr das alles auch steuerlich absetzen könnt, solltet ihr es selbst bezahlen und nicht etwa von euren Eltern sponsern lassen. Wenn die euch also finanziell unterstützen, wäre es besser, sie überweisen euch monatlich pauschal das Geld auf euer Studentenkonto und ihr zahlt die Rechnungen dann selber.


Eine Antwort zu “Steuervorteile für Studenten”

  1. Aaron Lorenz sagt:

    Danke für diesen Beitrag, da ich demnächst sowieso Studieren werde, war dies sehr hilfreich. ich wusste gar nicht das man so viel an der Einkommenssteuer sparen kann!

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