670.000 Kartenterminals und 97 Millionen EC-Karten über die in Deutschland jährlich ganze 110 Milliarden Euro umgesetzt werden.
Es ist nicht unbedingt schwer sich vorzustellen wie viel Anreiz diese Zahlen für Kriminelle und Betrüger darstellen.
Bisher galten lediglich Geld-Automaten als Angriffspunkt für Daten-Klau. Der Begriff „Skimming“ beschreibt diese gezielte Manipulation der Automaten, mitels derer Kontonummer und PIN in die falschen Hände geraten können.
Doch obwohl die Zahl der Skimming-Vorfälle in der letzten Zeit deutlich zurück gegangen ist, stehen nun Bezahlterminals im Einzelhandel im Fokus. IT-Experten haben unter Beaufsichtigung von Gutachtern im Auftrag des ARD-Magazins „Monitor“ diverse Geräte in Supermärkten, Tankstellen etc. knacken können und so eine eklatante Sicherheitslücke aufgedeckt.
Über die LAN-Verbindung sei es möglich sich von außen in den Kartenterminal einzuwählen und sämtliche Kartendaten samt Geheimnummer auszulesen.
Der Applikations-Prozessor, ein Chip im Kartenlesegerät, ist es möglich das Eingabefeld für die PIN und den Monitor zu kontrollieren.
Steuert man diesen so, dass der Kunde erneut aufgefordert wird, seine PIN einzugeben, lässt diese sich unkompliziert abfangen.
Die Informationen wiederum lassen sich nutzen, um neue Karten herzustellen, mit denen dann im Ausland fröhlich Geld abgehoben werden kann.
Der größte Hersteller der Kartenlesegeräte VeriFone ließ verlauten, dass an der Schließung diese Sicherheitslücke durch Entwicklung eines Softwareupdates gearbeitet würde. Dass dies Unmengen an finanziellen Mitteln fordert, ist nicht verwunderlich. Die Berliner Firma Security Research Labs habe VeriFone, nach eigenen Aussagen, bereits vor einigen Monaten von diesem Sicherheitsproblem berichtet, doch bisher schwieg man die Problematik eher tot.
Dank der Veröffentlichung des prekären Sicherheitsproblems durch die Medien können Verbraucher nun hoffen, dass in naher Zukunft wieder ohne schlechten Beigeschmack mit der EC-Karte bezahlt werden kann.
Es lohnt sich heute (12.07.) die ARD einzuschalten, um sich den gesamten Bericht im Magazin “Monitor“ um 21:45 Uhr anzusehen.
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