Dresscode Black Tie: Kultur, Gala

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Dresscode Black Tie: Kultur, Gala
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Der Student hat in Deutschland den gesellschaftlichen Status eines Außenstehenden von bestimmten Zwängen und Regeln, die dem arbeitenden Volke in Alltag und Beruf auferlegt werden. Sein oft ausschweifendes Nachtleben auch innerhalb der Uni-Zeit wird an ihm genauso akzeptiert, wie eine gewisse Lockerheit in Stilfragen.

Diese Unbekümmertheit könnte man vielen unserer Artgenossen allerdings auch als schlechten Geschmack auslegen, der in den Tagen, da die Abschlüsse errungen wurden und uns ein Arbeitgeber als würdig für sein Geschäft ansehen soll, kritisch beäugt wird.

Ihr werdet dann nicht nur euch, sondern auch die gesamte Institution repräsentieren.

Von daher macht es Sinn, sein Auftreten hin und wieder zu testen, ohne dabei in eine fremde Rolle schlüpfen zu müssen.
Kulturveranstaltungen machen sich da hervorragend, weil sie uns das Wissen um inoffizielle Dresscodes abverlangen. Natürlich sind diese abhängig von der Art des Events und auch regional unterschiedlich, aber gerade die letzten Überbleibsel der Hochkultur des Bildungsbürgertums, namentlich Opern, Konzerthäuser wie Philharmonien oder Theater erwecken in uns noch das Bedürfnis nach einer angemessenen Bekleidung.

Zugegeben hat es uns die 68er-Generation nicht leicht gemacht, den klassischen Smoking für den Herren und ein langes Kleid für die Dame nicht als stockkonservativ zu betrachten. Viele verspüren den Drang nach Rebellion – Tuning sozusagen, mit ein paar neckischen Accessoires oder einem kompletten Stilbruch, wo schon einmal die geputzten Sneakers und ein Neckholder Top zum Vorschein kommen, um das „elitäre“ Publikum zu schocken.

Allerdings sollten wir uns dann fragen, wen wir hier eigentlich erschrecken wollen. Eigentlich geht man aufgrund der Aufführung in die Oper z.B. und nicht um die Sitznachbarn von ihren Stühlen wegzuekeln. Allein schon aus Respekt vor den Sangeskünsten oder dem Schauspiel der auftretenden Künstler, die euren Abend bereichern möchten, sucht man sich die feinste Garderobe aus, die der eigene Schrank hergibt, nur bitte nicht den Konfirmationsanzug, aus dem ihr schon lange herausgewachsen seid.

Die Flige ist in der Oper, Krawatte eher im Theater ein Muss und nach englischem Muster bitte keine braunen oder helleren Schuhe am Abend. Niemals dem Trugschluss verfallen, auf die Füße würde sowieso keiner gucken. Das Ganze nennt sich dann BLACK TIE. Frauen, die sich in langen Kleidern zu gedrungen fühlen, können auch auf Hosenanzüge oder Röcke in ansprechender Länge zurückgreifen, d.h. den Mini lieber zuhause lassen und eher hochgeschlossen gehen, aberr in jedem Falle die Schultern bedecken.

Es gilt in Deutschland und anderswo, das Zelebrieren von Ausnahmesituationen wieder zu lernen. „Ausgehen“ bedeutet in diesen Einrichtungen mehr „Ausführen“ und es gibt keinen Grund, warum man sich nicht so unterhalten fühlen sollte, wie bei einem legeren Konzert der Lieblingsband im Club.

Daran sollten auch gedeckte Farben nichts ändern, die zumindest Damen umgehen können, damit die Prozession nicht wie eine Trauerfeier wirkt. Schwarz ja, zu viel nein. Mut zur Farbe in Bluse oder Kleid! Leider bleibt der Spaß den Herren versagt, wenn sie nicht nach 70er Jahre Glam Rock aussehen möchten.

Aber in der Strengehierarchie liegt das Theater an letzter Stelle und bietet gerade modebewussten Männern die Möglichkeit, kleine Highlights zu setzen, die der eigenen Persönlichkeit vielleicht auch näher kommen. Ich empfehle dunkle Anzüge in rot oder blau und für die Alternativen vielleicht Buttons. Statt der Krawatte könnte man einen Schal tragen, um den fehlenden Halsschmuck zu ersetzen.

Wie ihr es auch anstellt, hauptsächlich geht es um Maß und Eleganz, denen ihr euch unterordnen könnt, ohne in der Besuchermasse komplett unterzugehen oder als overdressed belächelt zu werden.

Bild: BarbaraALane/pixabay.com


2 Antworten zu “Dresscode Black Tie: Kultur, Gala”

  1. Arne sagt:

    Danke für den Hinweis! Der Konformitätsdruck oder der Widerstand gegen die Rechtschreibhilfe waren wohl in diesem Moment zu hoch.-)

  2. Rubin sagt:

    >…
    nur bitte nicht den Konformationsanzug, aus dem ihr schon lange herausgewachsen seid.

    *hust hust* Korrekturlesen schadet nicht…

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